Zwang
Zu den Zwangsstörungen zählt man Erkrankungen, die dazu führen, dass bestimmte Handlungen oder bestimmte Gedanken ständig wiederholt werden müssen, obwohl dies im Grunde als unsinnig und sogar quälend empfunden wird.
Zwangserkrankungen oder Zwangsstörungen können mit bestimmten ritualisierten Handlungen verbunden sein, z.B. bestimmte Handlungen immer in einer bestimmte Anzahl z. B. siebenmal hintereinander oder in einer bestimmten Reihenfolge durchführen zu müssen. Gleichfalls sind Zwangsgedanken oder Grübelzwang Formen von zwanghaften Ideen, bildhafte Vorstellungen oder Zwangsimpulsen. Sie sind inhaltlich verschieden, für den Betroffenen aber immer quälend. Z. B. besteht fortgesetzt die Zwangsvorstellung der Mutter, dem Impuls, ihr geliebtes Kind zu töten, nicht mehr widerstehen zu können.
Andere Betroffene können unter obszönen oder anderen ich-fremden wiederkehrenden bildhaften Vorstellung leiden.
Zwänge als Symptom sind zwar charakteristisch für das Krankheitsbild der Zwangsstörung, treten aber auch bei anderen Persönlichkeitsstrukturen und Krankheitsbildern auf.
In Ansätzen kennt wahrscheinlich jeder gelegentliche Zwanghaftigkeit. Das gilt besonders für Kinder (z.B. nicht auf Fugen treten dürfen). Zwangssymptome können viele verschiedene Formen annehmen. Sie variieren von einer gelegentlichen, leicht bizarren Idee (wie z.B. das bereits erwähnte "nicht auf Fugen treten dürfen") bis hin zur Zwangshandlung, die den ganzen Alltag bestimmt (z.B. sich ständig waschen zu müssen). Unterbricht die betroffene Person diese Rituale, führt das zu einer hohen Erregung und einem Gefühl des Unbehagens. Häufig treten Zwangssymptome gemeinsam mit Depressionen auf.