Sucht
Suchtprobleme (Abhängigkeitserkrankungen)
Der Begriff Abhängigkeit (umgangssprachlich: Sucht) steht in der Medizin und klinischen Psychologie für das unabweisbare Verlangen nach bestimmten Stoffen oder Verhaltensformen, durch die ein kurzfristig befriedigender Erlebniszustand erreicht wird. Diesem Verlangen werden nach Verständnis der Weltgesundheitsorganisation die Kräfte des Verstandes untergeordnet. Es beeinträchtigt die freie Entfaltung einer Persönlichkeit und kann die sozialen Bindungen und die sozialen Chancen eines Individuums beeinträchtigen oder zerstören, was sehr häufig der Fall ist.
Abhängigkeit wird von der WHO als Krankheit eingestuft und nicht als Willens- oder Charakterschwäche.
Die WHO definiert Abhängigkeit als „einen seelischen, eventuell auch körperlichen Zustand, der dadurch charakterisiert ist, dass ein dringendes Verlangen oder unbezwingbares Bedürfnis besteht, sich die entsprechende Substanz fortgesetzt und periodisch zuzuführen.“
Abhängigkeitsprobleme, insbesondere mit Alkohol, Medikamente, sonstige illegale Drogen und stoffungebundene Suchtformen können nur bis zu einem gewissen Grad von Abhängigkeit ambulant behandelt werden. Die Betroffenen müssen noch soweit Kontrolle über ihr Suchtverhalten haben, dass sie mit Hilfestellung, die sie während der Therapie erhalten können, ihr Suchtverhalten einschränken mit dem Therapieziel ganz aufhören zu wollen.
Eine Psychotherapie bei regelmäßigen Kontakt mit Suchtmitteln, die gleichfalls auch stoffungebunden sein können, wie z.B. Spielen an Automaten, Internetsurfen usw. ist wenig aussichtsreich und es wird stattdessen ein stationärer Aufenthalt empfohlen.
Im Anschluss daran wird sich jedoch eine längerfristige ambulante Nachsorge genauso empfehlen, wie der Anschluss an eine Selbsthilfegruppe.