Direkt zum Seiteninhalt

Anpassungsstörungen

häufige Störungsbilder

Täglich müssen Menschen mit belastenden Situationen umgehen. Dabei gibt es sehr individuelle Unterschiede, wie sie auf Belastungen reagieren. Gelingt es nicht, die Belastungen angemessen zu verarbeiten und Bewältigungsmöglichkeiten für derartige Erlebnisse zu entwickeln, können Anpassungsstörungen auftreten. Hierbei können sowohl psychische wie auch häufig körperliche Beschwerden eine Rolle spielen. Das ICD 10 definiert Anpassungsstörungen wie folgt:

Zustand von subjektivem Leid und emotionaler Beeinträchtigung, die soziale Funktionen und Leistungen behindern und während eines Anpassungsprozesses nach einer entscheidenden Lebensveränderung oder nach belastenden Lebensereignissen, wie auch schwerer körperlicher Erkrankung, auftreten.

Definitionsgemäss handelt es sich dabei um relativ kurzzeitige Symptome (d.h. bis zu 6 Monaten), die als Reaktion auf eine oder mehrere belastende Lebensereignisse ("Stressor") aufgetreten sind. Es muss also ein klarer zeitlicher Zusammenhang (maximal 1 bis 3 Monate) bestehen. Es kommt dabei offenbar weniger auf die schwere der einzelnen Lebensereignisse an als vielmehr auf die subjektive Auswirkung für den Betroffenen und seine Bewältigungsfähigkeiten. Nicht selten führt eine Häufung von verschiedenen Belastungen in einer kritischen Lebenssituation (z.B. Veränderungen) zum Auftreten einer Anpassungsstörung. Die Betroffenen erleben dies dann häufiger als plötzliches Ereignis ("Dekompensation", "Nervenzusammenbruch", "Burn-out") Die Diagnose wird häufig gestellt, nicht immer wird dabei aber eine gründliche Abgrenzung zu anderen psychischen Erkrankungen (z.B. Depressionen, Angststörungen, Persönlichkeitsstörungen) vorgenommen. Besonders wichtig (und im Einzelfall schwierig) ist die Abgrenzung zur sog. Posttraumatischen Belastungsstörung, die auf ein akutes oder chronisches (komplexes) Trauma zurückzuführen ist. Diese Erkrankungen sind zumeist hinsichtlich der Dauer, dem Schweregrad bzw. den Auswirkungen auf die Lebensqualität und soziale Kontakte deutlich schwerwiegender als die Anpassungsstörung.

Welche verschiedenen Formen von Anpassungsstörungen gibt es?

In der klinischen Praxis macht die Unterscheidung der verschiedenen Formen einer Anpassungsstörung recht wenig Sinn. Grundsätzlich kann man aber schauen, ob eher ängstliche oder depressive Merkmale vorherschen und sich danach in der Ausrichtung der Therapie richten. Somit unterscheidet man :

- Anpassungsstörung mit depressiver Grundstimmung

- Anpassungstörung mit Angst

- Gemischte Anpassungstörung mit Depression und Angst

- Anpassungstörung mit Störung des Sozialverhaltens

- Anpassungsstörung mit gestörtem Sozialverhalten und Depressionen

- Anpassungsstörung nicht näher bezeichnet (Rest)

Praxis für Psychotherapie Furth im Wald
Zurück zum Seiteninhalt