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Essstörungen

häufige Störungsbilder

Anorexia nervosa und Bulimie sind die häufigsten Essstörungen.

Bei der Anorexie (Magersucht) herrscht trotz ausgeprägter Magerkeit das subjektive Gefühl vor, immer noch zu dick zu sein. So kann eine hochgradige Abmagerung zu lebensbedrohlichen Zuständen führen, etwa durch Nieren- oder Herz-Kreislauf-Versagen und buchstäbliches Verhungern. Ganz überwiegend sind von dieser Krankheit junge Mädchen betroffen. Manchmal wird die Abmagerung dadurch herbeigeführt, dass nur geringste Mengen Essen zu sich genommen werden, seltener wird das (wenige) Essen auch wieder erbrochen, oder es werden, manchmal große Mengen von Entwässerungsmitteln oder Abführmittel eingenommen. Weitere Maßnahmen, der sehr leistungsbewussten und ehrgeizigen Mädchen sind exzessive Sportbetätigung und ein in vieler Hinsicht asketischer Lebensstil. Die oft bestehende Magerkeit führt in der Regel zum Auftreten von schweren Depressionen und Ausbleiben der Menstruation, bzw. kann vor Eintreten der Pubertät die Menarche verzögert auftreten.

Die Bulimie (Ess-Brechsucht) betrifft ebenfalls überwiegend Frauen, die aus innerer Anspannung, Gefühlen des Unglücklichseins oder der Einsamkeit heraus große Mengen essen (die Heißhungerattacken übersteigen oft das Mehrfache dessen, was sonst an einem ganzen Tag gegessen wird), die hinterher wieder erbrochen werden. Die Fressattacken können mehrfach am Tag vorkommen. Für die Betroffenen ist dies meist mit großer Scham verbunden, weswegen heimlich erbrochen wird, so dass auch enge Angehörige lange Zeit nichts davon bemerken. Zeitweise können auch Hungerperioden auftreten in denen Patientinnen eine zeitlang so gut wie nichts zu sich nehmen bis eine erneute Essattacke den Teufelkreis von Fressattacken und Erbrechen wieder in Gang setzt. Neben der seelischen Beeinträchtigung führt Bulimie oft auch zu körperlichen Schäden, wie zu chronischen Entzündungen der Speicheldrüsen und wegen der starken Übersäuerung des Speichels durch Magensäure zu schweren Zahnschäden.

Binge Eating (auch Binge Eating Disorder) ist eine Essstörung, bei der es zu periodischen Heißhungeranfällen (Fressanfällen) mit Verlust der bewussten Kontrolle über das Essverhalten kommt. Im Gegensatz zur Bulimie wird das Gegessene anschließend nicht erbrochen, so dass längerfristig meist Übergewichtdie Folge ist. Der Begriff wurde erstmals 1959 in den USA verwendet. Als Diagnose existiert der Begriff jedoch erst seit den 1990er Jahren. Die Definition dieser Essstörung war längere Zeit umstritten, die Kriterien werden von Ernährungswissenschaftlern und Medizinern jedoch zunehmend akzeptiert; die Behandlungsbedürftigkeit dieser Störung wird auch in Europa mittlerweile überwiegend anerkannt. Die Behandlungskonzepte entsprechen in der Regel denen der Bulimie.

Praxis für Psychotherapie Furth im Wald
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