Praxis für Psychotherapie Furth im Wald

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Persönlichkeitsstörungen

häufige Störungsbilder

Persönlichkeitsstörungen sind tiefgreifende Störungen der "charakterlichen Konstitution" und des Verhaltens, die mehrere Bereiche der Persönlichkeit betreffen. Sie gehen meist mit persönlichen und sozialen Beeinträchtigungen einher.
Persönlichkeitsstörungen umfassen tief verwurzelte, anhaltende Verhaltensmuster, die sich in starren Reaktionen auf unterschiedliche persönliche und soziale Lebenslagen zeigen. Dabei findet man bei Personen mit Persönlichkeitsstörungen gegenüber der Mehrheit der betreffenden Bevölkerung deutliche Abweichungen im Wahrnehmen, Denken, Fühlen und in Beziehungen zu anderen.
Solche Verhaltensmuster sind meistens stabil und beziehen sich auf vielfältige Bereiche von Verhalten und psychischen Funktionen. Häufig gehen sie mit persönlichem Leiden und gestörter sozialer Funktions- und Leistungsfähigkeit einher.

Persönlichkeitsstörungen unterscheiden sich von Persönlichkeitsänderungen durch den Zeitpunkt und die Art und Weise ihres Auftretens. Sie beginnen in der Kindheit oder Adoleszenz und dauern bis ins Erwachsenenalter an, wo sie sich erst endgültig manifestieren. Daher ist die Diagnose einer Persönlichkeitsstörung vor dem Alter von 16-17 Jahren unangemessen.

Persönlichkeitsstörungen beruhen nicht auf einer anderen psychischen Störung oder einer Hirnerkrankung, obwohl sie anderen Störungen voraus- und mit ihnen einhergehen können. Persönlichkeitsänderungen dagegen werden im Erwachsenenalter erworben, in Folge schwerer oder anhaltender Belastungen, extremer, umweltbedingter Deprivation, schwerwiegenden psychiatrischen Störungen und Hirnerkrankungen/-verletzungen. Sie werden nach den vorherrschenden Verhaltensweisen klassifiziert. Gegenwärtig kann diese Klassifikation aber über eine Beschreibung von Typen und Untertypen, die sich gegenseitig nicht vollständig ausschließen und in einigen ihrer Merkmale überschneiden, nicht hinausgehen.

Persönlichkeitsstörungen werden somit anhand von Merkmalsgruppen, die den häufigsten oder auffälligsten Verhaltensmustern entsprechen, unterteilt. Die so beschriebenen Subtypen werden als Hauptformen der Persönlichkeitsabweichungen angesehen.

Zum Beispiel:

Bei der paranoiden Persönlichkeitsstörung herrschen Misstrauen und eine starke Neigung vor, Erlebtes zu verdrehen, indem neutrale oder freundliche Handlungen anderer als feindlich oder verächtlich missgedeutet werden.

Die narzisstische Persönlichkeitsstörung ist durch übergroße Kränkbarkeit in sozialen Beziehungen charakterisiert und den daraus folgenden Schwierigkeiten, weil die Betroffenen von sich selber ein unrealistisches Selbstbild haben, dass auf ihr grandioses Gefühl der eigenen Besonderheit und Einzigartigkeit beruht.

Bei der schizoiden Persönlichkeitsstörung zeigt sich ein chronischer Rückzug im Kontakt mit anderen Menschen, worunter die Betroffenen nicht leiden, und sie stattdessen es vorziehen einzelgängerisch alleine ihren Interessen nachzugehen.

Die Betroffenen der zwanghaften Persönlichkeitsstörung leiden an Schwierigkeiten wie ständigem Zweifeln, Perfektionismus, übertriebener Gewissenhaftigkeit, ständigen Kontrollen, Halsstarrigkeit und übertriebener Vorsicht.

Die ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung ist durch Anspannung und Besorgtheit, Unsicherheit in Kontakt mit anderen und starken Minderwertigkeitsgefühlen gekennzeichnet. Die Betroffenen sind nur bereit, sich auf persönlichen Kontakt einzulassen, wenn sie sicher sind, gemocht zu werden.

Die Betroffenen der abhängigen Persönlichkeitsstörung glauben nicht für sich selber sorgen zu können, und zwar infolge übergroßer Trennungsangst, Gefühlen von Hilflosigkeit und übergroßer Angst vor dem Alleinsein. Sie ordnen lieber die eigenen Bedürfnisse unter die anderer Personen zu denen meist eine Abhängigkeit besteht.

Die Betroffenen der Borderline-Persönlichkeitsstörungen, die durch emotionale Instabilität gekennzeichnet ist (manchmal mit der Neigung verbunden, sich selbst körperlich zu verletzen oder in suizidale Krisen zu geraten) leiden oft an chronischer innerer Leere und es besteht eine Neigung zu intensiven aber unbeständigen Beziehungen, die zu wiederholten emotionalen Krisen führt. Bei manchen BPS kann früherer sexueller oder emotionaler Missbrauch vorliegen.



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